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Lehrer in Meschede von seinen Dienstgeschäften entbunden - 16-jährige Schülerin geküsst

Die Bezirksregierung Arnsberg hat einen Religionslehrer des Städtischen Gymnasiums in Meschede mit sofortiger Wirkung von seinen Dienstgeschäften entbunden.

Dies bestätigte deren Sprecher Dr. Christian Chmel-Menges gestern auf Anfrage. Der Mann soll demnach am vergangenen Dienstag plötzlich auf eine 16 Jahre alte muslimische Schülerin zugegangen sein, sie zweimal geküsst und umarmt haben. Der Vorfall geschah mittags in der Pause vor einer Vielzahl von Zeugen in der Mensa. Die Oberstufen-Schülerin wandte sich später an die Schulleitung. Am vergangenen Donnerstag fand ein Dienstgespräch mit dem Lehrer statt, danach wurde er unmittelbar von seinen Aufgaben entbunden. Die Bezirksregierung prüft jetzt, ob gegen den Mann auch ein Disziplinarverfahren eingeleitet wird. Bis dahin darf der Lehrer nicht mehr an der Schule unterrichten.

Das Verhalten des Lehrers sei „absolut inakzeptabel“, sagt Chmel-Menges: „Wir reagieren auf solche Vorfälle äußerst sensibel und nehmen sie sehr ernst.“ Weil es ähnliche Vorfälle an anderen Schulen gegeben habe, wo Lehrer das nötige Maß aus Nähe und Distanz verloren hätten, wird bei der Bezirksregierung gerade eine Handreichung vorbereitet, die im Oktober alle Schulleitungen im Regierungsbezirk erhalten. Das Papier ist gerade in der Endkorrektur. Der Arbeitstitel lautet: „Sexualisierte Gewalt in der Schule“. Sie soll aufzeigen, wie Schulleiter schon mit Verdachtsfällen umzugehen haben: „Wir unterstreichen damit, dass es sich nicht um ein Kavaliersdelikt handelt, das man nicht, um des lieben Friedens willen, auf die leichte Schulter nehmen darf“, so der Sprecher in Arnsberg.

Quelle: DerWesten - Jürgen Kortmann / 25. September 2012