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Menschen bei Maischberger Sendung vom 24.05.2011

Ein Jahr Kampf gegen sexuellen Missbrauch: Wie machtlos sind wir?

"Menschen bei Maischberger" die Sendung vom 24.05.2011

Christine Bergmann (Bundesbeauftragte gegen sexuellen Kindesmissbrauch)

Nachdem im letzten Jahr immer neue Fälle sexuellen Missbrauchs in Kirche und Internaten bekannt wurden, berief die Bundesregierung sie als Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs. Jetzt legt Christine Bergmann ihren Abschlussbericht vor. "Ich habe von Leidenswegen erfahren, die ich mir in diesem Ausmaß nicht habe vorstellen können", sagt sie. "Missbrauch dauert oft ein ganzes Leben, auch wenn die Taten längst vorbei sind", bilanziert die frühere Ministerin.

Stephanie zu Guttenberg (kämpft gegen sexuellen Missbrauch)

Die Präsidentin der deutschen Sektion von "Innocence in Danger", einer weltweit aktiven Bewegung gegen sexuellen Missbrauch von Kindern, appelliert an die Gesellschaft, nicht wegzuschauen. "Achtmal muss sich ein Kind an einen Erwachsenen wenden, bevor ihm geglaubt wird", kritisiert die Mutter von zwei Töchtern. "Die Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sind inakzeptabel", sagt Stephanie zu Guttenberg".

Isabel Brockhöfer (Missbrauchsopfer in der Familie)

Seit ihrem sechsten Lebensjahr wurde sie von ihrem Adoptivvater sexuell missbraucht. Mit dreizehn Jahren brach sie das Schweigen und vertraute sich ihrer Großmutter an. Der Täter wurde zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. 2002 gründete Isabel Brockhöfer den Verein "Gegen Missbrauch", um anderen Betroffenen zu helfen. Die Unternehmerin fordert nicht nur schärfere Strafen für die Täter: "Die Täter sollten für die Therapiekosten ihrer Opfer aufkommen", meint die 32-Jährige.

zur Sendung (Mediathek - DasErste)